Zum dritten Mal hat SerNet das Linux.Camp veranstaltet. Vom 24. bis zum 28. Juli nahmen Schüler der weiterführenden Göttinger Schulen daran teil und konnten sich im SerNet-Hauptquartier im Göttinger Medienhaus einen Einblick in Betriebssysteme, Netzwerke und Internet-Protokolle, Elektrotechnik sowie nicht zuletzt IT als Berufswelt verschaffen. Organisiert wird das jährliche Ferienprogramm von den SerNet-Azubis, die das Camp engagiert vorbereiten und betreuen.
Sechs Schüler nutzten in diesem Jahr das Angebot und tauschten Schwimmbad und Eis gegen Pizza und Raspberry Pi. Verantwortlich für das Linux.Camp sind bei SerNet die Auszubildenden der Richtung Fachinformatik Systemintegration: Jan Ertelt, Lukas Henze (beide 3. Lehrjahr) und Nils Harmann (2. Lehrjahr) übernahmen in diesem Jahr das Projekt. Als Ansprechpartner hatten sie ihren Ausbilder Oliver Seufer im Hintergrund. Bereits im Mai ging es für die Drei los mit ersten Vorbereitungen. Vorträge zu den geplanten Themen erstellen, den Wissensaustausch untereinander sichern, Hardware vorbereiten und Arbeitsplätze einrichten gehörten ebenso zu den Aufgaben wie die Betreuung der Teilnehmer. Henze überschlägt: "Jeder von uns hat zwischen 50 und 60 Stunden investiert." Zwar hätten sie auf der Arbeit der vergangenen Jahre aufbauen können. Doch gerade die Aktualisierung nehme viel Zeit in Anspruch. "IT ändert sich von Jahr zu Jahr", so Henze.
Auf Linux-Erkundungstour
Während des einwöchigen Linux.Camps stellten sich die Auszubildenden schließlich der Herausforderung, den vorbereiteten Stoff locker und unterhaltsam an die Teilnehmer zu vermitteln. "Auf dieser Grundlage haben wir dann allen individuell dabei geholfen den Themenbereich mit eigenen Ideen zu erkunden", sagt Henze. Sein Kollege Nils Harmann fügt an: "Wir hatten eine interessierte Gruppe und selbst viel Spaß." Vor allem der Einstieg in die Elektrotechnik sei sehr gut angekommen. Harmann: "Alle sind mit viel Geduld an das Thema heran gegangen und haben sich über Stunden hinweg mit ziemlich komplexen Aufgaben beschäftigt." LEDs ansteuern, Lichtmuster entwerfen und Soundeffekte hinzu schalten standen beispielsweise auf dem Plan. Am Ende sei es einigen gelungen, eine Dezimalzahl mittels 8 LEDs in Binärcode anzuzeigen. Harmann: "Eine nicht gerade triviale Problemstellung."
Bei der Gestaltung des Linux.Camps genießen die Auszubildenden viele Freiheiten. Sie können selbst Themen und Inhalte bestimmen. Dazu Henze: "Für uns ist es natürlich schön, eigenständig zu arbeiten und das Projekt vom Anfang bis zum Ende zu übernehmen." Auf diese Eigenständigkeit legt SerNet während der gesamten Ausbildung Wert. "Wir bekommen früh kleinere und größere Aufgaben übertragen, an denen wir lernen und wachsen", erzählt Jan Ertelt.
Kein Programmier-Camp
Wichtig zu betonen ist es allen Drei, dass SerNet "ein Linux.Camp und kein Programmier-Camp" anbietet. Der Fokus liege auf dem Betriebssystem Linux, auf Netzwerken und - so Henze - "auf den verschiedensten Möglichkeiten, die man mit einem RaspberryPi hat." Mit diesem kleinen Rechner haben die Teilnehmer gearbeitet und konnten am Ende alle ihr eigenes Exemplar mit nach Hause nehmen. Henze: "Wir wollen auch künftig mit den TeilnehmerInnen erkunden, wie stark so eine kleine Maschine ist und wie vielfältig die Optionen sind." Und, so fügt Ertelt an, "wir wollen auch die Möglichkeit geben, außerhalb von Windows und macOS Erfahrungen zu sammeln." Dafür biete SerNet als Linux-Dienstleister in der Region Südniedersachsen und Gastgeber des Linux.Camps beste Voraussetzungen.
Zuversichtlich blicken Jan Ertelt und Nils Harmann auf das Linux.Camp 2018, das sie wieder organisieren werden. Aus der Erfahrung der bisherigen Camps heraus werde nun etwas am Programm geschraubt: Noch mehr in Richtung Linux-Spaß und Tüftelei soll es gehen. Ertelt: "Wir wollen den TeilnehmerInnen schließlich eine unterhaltsame Woche bieten." Beide sind sich sicher: Das ist auch in diesem Jahr wieder gelungen.